Vitrektomie / Glaskörperchirurgie

Was ist eine Vitrektomie und wie läuft sie ab?

Die Vitrektomie ist ein spezialisierter, mikrochirurgischer Eingriff am Auge des Pferdes. Dabei wird der Glaskörper (Vitreus) mithilfe eines sogenannten Vitrektoms unter sterilen Bedingungen zerkleinert, abgesaugt und durch eine sterile Salzlösung ersetzt.

Der Eingriff erfolgt über die sogenannte Double-Port-Technik. Über zwei kleine Zugänge zum Auge wird parallel gearbeitet:

• Der eine Zugang dient zur Spülung,
• der zweite zur Entfernung des Glaskörpers mittels eines schneidenden, absaugenden Instruments.

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Ziel ist es, entzündliche oder krankhafte Strukturen aus dem Glaskörperraum zu entfernen, um die Entstehung weiterer Entzündungsschübe zu verhindern und die Sehfähigkeit zu erhalten.

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Die Operation erfolgt ausschließlich in Vollnarkose und wird nur nach entsprechender Vorbehandlung und eingehender Diagnostik durchgeführt.

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Die Vitrektomie im Video

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Wann ist eine Vitrektomie notwendig?

Die häufigste Indikation für die Vitrektomie ist die Equine Rezidivierende Uveitis (ERU) – auch bekannt als periodische Augenentzündung. Diese chronisch-entzündliche Erkrankung führt unbehandelt oft zur Erblindung und ist eine der Hauptursachen für Augenverlust beim Pferd.

Die Vitrektomie kann angezeigt sein bei:

• Wiederholten inneren Augenentzündungen (mind. 2–3 dokumentierte Schübe)
• Diagnostizierter ERU mit Entzündungszellen im Glaskörper
• Glaskörperblutungen oder -trübungen
• Linsentrübungen oder Netzhautschäden im Zusammenhang mit chronischer Uveitis

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Vor- und Nachbehandlung

Vor dem Eingriff werden die Patienten stationär in der Hanseklinik lokal mit entzündungshemmenden Augensalben und Schmerzmitteln vorbereitet.

Nach der Operation:

• Lokale Augentherapie über Salben oder Tropfen
• Schmerzbehandlung über NSAIDs
• Bei unkompliziertem Verlauf: erste Bewegungseinheiten ab Tag 10–14 post OP möglich
• Weitere Augentherapie zu Hause je nach Verlauf und Empfehlungen unserer Ophthalmologie-Fachärzte

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Prognose und mögliche Komplikationen

Die Erfolgsaussichten sind sehr gut – bei richtiger Indikation und professioneller Durchführung:

• Rezidivfreiheit in bis zu 97 % der Fälle
• Erhalt der Sehfähigkeit in ca. 85 % der Fälle

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Dennoch handelt es sich um einen mikrochirurgischen Eingriff mit möglichen Risiken. Dazu gehören:

• Einblutungen ins Augeninnere
• Netzhautablösung
• Linsentrübung (Katarakt)
• Infektion (Endophthalmitis)

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Individuelle Entscheidung & Beratung

Ob und wann eine Vitrektomie sinnvoll ist, entscheidet unser Spezialteam gemeinsam mit Ihnen. Auf Basis von:

• klinischer Untersuchung
• augenspezifischer Diagnostik (z. B. Ultraschall, Spaltlampenuntersuchung)
• Vorbericht (Anzahl der Schübe, Sehstatus)
• eventueller Zusatzbefunde (Netzhaut, Linse, Pupillenfunktion)

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Ein ausführliches Aufklärungsgespräch und eine fundierte Indikationsstellung sind die Grundlage jeder Vitrektomie bei uns.