Sinusoperation

Erkrankungen der Nasennebenhöhlen (Sinus) gehören zu den häufigeren chirurgischen Herausforderungen beim Pferd – häufig liegen die Ursachen in einem Zusammenspiel von oberen Atemwegen und Zähnen. Typische Symptome wie einseitiger Nasenausfluss, Atemgeräusche oder Kopfschütteln entstehen oft erst, wenn eine Raumforderung (z. B. Zyste oder Tumor), eine Entzündung oder ein Zahnwurzelproblem bereits weit fortgeschritten ist.

Eine Computertomographie (Kopf-CT) ist für die Planung jeder Sinusoperation unverzichtbar. Nur so lässt sich das genaue Ausmaß, die Lokalisation und die Ausdehnung einer Veränderung beurteilen und ein sicherer Operationsplan erstellen.

Wann braucht mein Pferd eine Sinusoperation?

·      Chronischer oder einseitiger Nasenausfluss, der auf konservative Therapie nicht anspricht

·      Verdacht auf Zysten, Tumoren oder Polypen im Bereich der Nasennebenhöhlen

·      Wiederkehrende Sinusitiden (z. B. sekundär durch Zahnwurzelinfektionen)

·      Mechanische Atembehinderung durch eine Raumforderung

·      Zur Abklärung und Behandlung von Siebbeinhämatomen oder ausgedehnten Schleimhautveränderungen

·      Kopfschütteln, Atemgeräusche oder Leistungsprobleme ohne eindeutige Ursache

Wie wird operiert?

Die Wahl der Methode richtet sich nach Lokalisation, Ausdehnung und Art der Veränderung. Moderne Sinuschirurgie umfasst heute minimalinvasive und klassische Verfahren:

1. Minimalinvasive Techniken

• Endoskopisch durch die Nase: Zugang über die Nasengänge mit feinen Instrumenten und Kamera
• Kleine Trepanation: Ein kleiner Zugang wird über dem betroffenen Sinus angelegt, über den eine Kamera und Instrumente eingeführt werden
• Vorteile: geringere Traumatisierung, kürzere Heilungszeit, in der Regel am stehenden, sedierten Pferd

2.  Klassische „Bone Flap“-Operation

• Bei größeren Raumforderungen (Zysten, Tumoren,massive Infektionen) ist die klassische Operation über einen Frontonasal-Flap(Knochendeckel) oft das Verfahren der Wahl

·      Der Flap ermöglicht eine direkte chirurgischeEntfernung der Masse und schafft gleichzeitig einen dauerhaften Abfluss in dieNasenhöhle

·      Je nach Befund kann der Eingriff im Stehen oderunter Vollnarkose erfolgen

·      Die Blutung wird postoperativ mit Tamponadekontrolliert; in dieser Phase wird zur Sicherung der Atmung eine temporäreTracheotomie angelegt

Was bedeutet eine Sinusoperation für mein Pferd?

Positive Effekte:

·      Beseitigung der mechanischen Behinderung undVerbesserung der Atmung

·      Reduktion chronischer Entzündungen, z. B. beiSinusitis oder Zahnwurzelproblemen

·      Möglichkeit, Zysten oder Tumoren gezielt zuentfernen und die Drainage dauerhaft zu verbessern

·      In vielen Fällen deutliche Steigerung derLebensqualität und Leistungsfähigkeit

Mögliche Risiken:

·      Wundheilungsstörungen am Knochendeckel beigroßen Flap-Operationen

·      Chronischer Nasenausfluss auf der operiertenSeite, v. a. bei ausgedehnten Eingriffen

·      Läsion des Tränennasenkanals, die zu dauerhaftemTränenfluss führen kann

·      Blutungen während der OP, die kontrolliert, abernicht völlig vermeidbar sind

·      Die Prognose hängt stark von der Art, Ausdehnungund Lokalisation der Veränderung ab

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