Weichteilchirurgie

Die Weichteilchirurgie umfasst alle chirurgischen Eingriffe am Pferd, die nicht den Bewegungsapparat – also Knochen, Gelenke oder Sehnen – betreffen. Stattdessen liegt der Fokus auf inneren Organen, Haut, Muskulatur, Drüsengewebe und Körperhöhlen. Diese Operationen erfordern nicht nur fundiertes chirurgisches Können, sondern auch eine exakte Diagnostik, eine durchdachte Operationsplanung und eine engmaschige Nachsorge.

In der Hanseklinik für Pferde führen wir geplante wie auch notfallmäßige weichteilchirurgische Eingriffe durch – individuell, präzise und mit modernster technischer Ausstattung.

Die Gründe für einen weichteilchirurgischen Eingriff beim Pferd sind vielfältig. Dazu zählen unter anderem:

• Atemwegserkrankungen (z. B. Kehlkopflähmung, Luftsackprobleme, Zysten)
• Kolikerkrankungen (z. B. Darmverlagerung, -verschluss oder -resektion)
• Tumorerkrankungen (z. B. Sarkoide, Melanome, Karzinome)
• Hautveränderungen und -verletzungen
• Kryptorchismus (verlagerte Hoden), Kastration
• Nabelbrüche oder Blasenrupturen bei Fohlen
• Probleme im Bauchraum (z. B. Ovarveränderungen oder Hernien)

Mögliche Anzeichen, die einen weichteilchirurgischen Eingriff erforderlich machen können:

• Schwellungen, Umfangsvermehrungen oder tastbare Knoten
• Atemgeräusche, Leistungsminderung
• wiederkehrende Koliksymptome
• blutiger oder eitriger Ausfluss aus Nase oder Hautöffnungen
• chronische Wunden oder schlecht heilende Hautdefekte
• deutliche Asymmetrien im Bereich des Hodens, der Bauchdecke oder des Gesichts
• auffällige Schmerzreaktionen

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Unbehandelte Weichteilprobleme können zu schweren Komplikationen führen. So kann z. B. ein unbehandelter Nabelbruch bei einem Fohlen lebensbedrohlich verlaufen, ein unbehandelter Tumor entarten oder eine chronische Luftsackinfektion zur Hirnnervenschädigung führen.

Ein rechtzeitiger chirurgischer Eingriff kann daher entscheidend zur Erhaltung der Lebensqualität und -fähigkeit des Pferdes beitragen. Auch bei gutartigen Befunden kann eine Operation notwendig werden, wenn die Struktur die Funktion beeinträchtigt oder Schmerzen verursacht.

Vor jeder Operation steht eine präzise Diagnostik. Je nach Lokalisation und Verdacht führen wir folgende Untersuchungen durch:

• Klinische Allgemeinuntersuchung
• Palpation, Endoskopie oder Ultraschall
• Röntgen oder CT zur anatomischen Darstellung
• Biopsien bei tumorverdächtigen Befunden
• Blutuntersuchungen zur OP-Vorbereitung

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Differentialdiagnostisch müssen z. B. bei Hautveränderungen Infektionen oder allergische Reaktionen ausgeschlossen, bei Atemwegserkrankungen Kehlkopflähmung, Luftsackmykosen oder Zysten unterschieden werden.

Unsere chirurgischen Leistungen im Bereich der Weichteilchirurgie umfassen u. a.:

• Chirurgie der oberen Atemwege: z. B. Laryngoplastik, Luftsack-OPs, Epiglottiseingriffe
• Kolikchirurgie: bei Darmverschlüssen, Verlagerungen, Darmresektionen
• Tumorentfernungen: z. B. Sarkoide, Karzinome, Melanome
• Rekonstruktive Chirurgie: z. B. plastische Deckung nach Tumorentfernung, Hauttransplantationen
• Kastrationen & Kryptorchismus-OPs
• Fohlenchirurgie: z. B. Nabelbrüche, Blasenrupturen
• Minimalinvasive Laparoskopie: z. B. Ovariektomie, Kryptorchidenkastration, Hernienversorgung

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Wir operieren je nach Befund in Standnarkose oder balancierter Inhalationsnarkose, mit durchdachtem Monitoring und Nachsorgekonzept. Videoendoskopie und intraoperative Bildgebung unterstützen uns bei besonders komplexen Fällen.

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Die Prognose hängt maßgeblich von der zugrundeliegenden Erkrankung und dem Operationszeitpunkt ab. In vielen Fällen ist durch frühzeitige Operation und gezielte Nachsorge eine vollständige Genesung möglich. Auch bei Tumoren oder anatomischen Veränderungen kann eine chirurgische Maßnahme die Lebensqualität erheblich verbessern.

Voraussetzung ist eine individuelle Einschätzung und ein erfahrener chirurgischer Umgang mit dem Fall – beides erhalten Sie bei uns.