Nerventransplantation im Stehen

Die Nerventransplantation ist eine biologische Alternative zur Laryngoplastik. Ziel ist es, die Fortschreitung der Lähmung aufzuhalten, indem ein gesunder Nerv in den betroffenen Muskel eingepflanzt wird. So wird ein Kollaps des Kehlkopfs verhindert und das Pferd kann in allen Lebenslagenausreichend Luft bekommen.

Der Eingriff erfolgt ebenfalls am stehenden Pferd.

Wann braucht mein Pferd die OP?

• Früh- oder mittelgradige Kehlkopflähmung
• Restfunktion des gelähmten Muskels nochvorhanden
• Pferd zeigt Atemgeräusch und Leistungseinbußen, aber keine vollständige Lähmung
• Besonders geeignet für jüngere Pferde oder Pferde in Ausbildung

Wie wird die OP durchgeführt?

Durchführung in Standnarkose

Teil 1: Transendoskopischer Laser

Entfernung der betroffenen Stimmfalte zur Verbesserung des Luftstroms

Teil 2: Nerventransplantation

Ein bis zwei funktionierende Nerven aus der Halsmuskulatur werden präpariert. Sie werden in den gelähmten Kehlkopfmuskeleingepflanzt

Ziel: Der Nerv übernimmt die Steuerung beim Atmen unter Belastung

Was bedeutet die OP für mein Pferd?

 Positive Effekte:

• Natürliche Wiederherstellung der Kehlkopffunktion
• Kein Fremdmaterial → geringeres Komplikationsrisiko
• Dauerhafte Lösung möglich, insbesondere bei gutem Training nach der OP
• Meist deutlich reduziertes Atemgeräusch

Mögliche Risiken:

Die Wirkung setzt erst nach einigen Monaten ein (Zeit für Nervenwachstum). Der Erfolg hängt vom individuellen Heilungsprozess und der Trainingsgestaltung ab. In seltenen Fällen keine ausreichende Reinnervation → dann ggf. Laryngoplastik notwendig

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