Hornhautverletzungen

Eine Hornhautverletzung wird durch ein Trauma verursacht und tritt in unterschiedlichen Ausprägungen auf. Sie kann eine schwerwiegende Bedrohung der Sehfähigkeit sowie des Augapfels darstellen. Eine sehr tiefe Verletzung ist ein absoluter Notfall und erfordert die schnellstmögliche Versorgung.

Hornhautverletzngen beim Pferd entstehen durch verschiedene Auslöser. Zu den häufigsten zählen:

• Verletzungen durch Fremdkörper: Pferde kommen häufig mit Staub, Sand, Gras oder kleinen Partikeln in Kontakt, die die Hornhaut reizen oder verletzen können.
• Infektionen: Bakterien, Viren oder Pilze können Entzündungen hervorrufen. Besonders bakterielle Infektionen sind gefährlich, da sie Hornhautgeschwüre verursachen können.

Hornhautdefekte äußern sich durch verschiedene klinische Anzeichen:

• Vermehrtes Blinzeln oder Augenschließen: Das Pferd reagiert empfindlich auf Licht, hält das Auge eventuell ganz geschlossen.
• Vermehrter Tränenfluss oder eitriger Ausfluss: Deutet auf Reizung oder Infektion hin.
• Rötung des Auges: Besonders die Bindehaut kann stark gerötet sein.
• Trübung der Hornhaut: Eine milchige oder trübe Verfärbung weist auf einen Defekt hin.
• Schwellung: Augenlider oder der Bereich um das Auge können anschwellen.
• Schmerzen und Unruhe: Anzeichen sind z. B. Kopfscheuern oder Lichtscheu (Photophobie).

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Im Rahmen der Augenuntersuchung werden alle betroffenen Strukturen identifiziert und ein entsprechender Therapieplan erstellt. Hornhautverletzungen werden mithilfe eines grünen Farbstoffs (Fluorescein) deutlich sichtbar gemacht.

Eher oberflächliche Hornhautverletzungen können mittels Entfernung des verletzten Hornhautgewebes (Keratektomie)und lokaler medikamentöser Therapie behandelt werden. Sie haben häufig eine gute Heilungstendenz. Bei tiefen Hornhautverletzungen kann eine chirurgische Versorgung durch eine Hornhautnaht mit oder ohne Bindehautplastik erforderlich sein. Weitere Eingriffe am inneren Auge sind von den beteiligten Strukturen undSchädigungen, wie etwa Einblutungen, abhängig. Bei Erblindung im Rahmen desTraumas kann auch eine Entfernung des Augapfels angezeigt sein.

Ist eine chirurgische Behandlung erforderlich, wird unmittelbar vor dem Eingriff das Auge mit desinfizierenden Lösungen gespült und die Augenumgebung gereinigt. Postoperativ werden die Pferde intensiv lokalbehandelt, um eine möglichst komplikationslose Heilung zu erzielen. Viele Pferde erhalten zur lokalen Therapie einen Subpalpebralkatheter, über den die Augenmedikamente appliziert werden. Zusätzlich erhalten die Pferde orale Schmerzmittel und ggf. andere Medikamente nach Befund und Verlauf.

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Die Prognose ist abhängig von der Schwere der Verletzung sowie vom individuellen Verlauf, ist aber in vielen Fällen als vorsichtig einzustufen. Gerade bei stumpfen Traumata können Druck- und Zugkräfte, die auf den Augapfel eingewirkt haben, Folgeschäden hervorrufen. Infektionen und Wundheilungsstörungen sind weitere möglicheKomplikationen.

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