Gaumensegeloperationen

Das Gaumensegel ist ein zentraler Bestandteil des Atemtrakts– und seine Erkrankungen sind komplex und vielschichtig. Die häufigste Störung ist die dorsale Verlagerung des Gaumensegels (DDSP), bei der sich das Gaumensegel während der Belastung über den Kehldeckel legt. Dadurch entsteht ein charakteristisches „Rattern“ und die Atmung wird plötzlich behindert.

Wichtig: Ein DDSP ist meist nicht die eigentliche Ursache, sondern ein Symptom einer zugrunde liegenden Problematik, die genau abgeklärt werden muss.

Bei Rennpferden entsteht DDSP häufig durch eine Muskelermüdung des Muskels, der den Kehlkopf nach vorne zieht.

Bei Warmblütern liegt dagegen oft ein anderes Grundleiden vor – etwa Infektionen, Luftsackerkrankungen oder Asthma –, das den Mechanismus des Gaumensegels stört.

Wann braucht mein Pferd eine Untersuchung?

• Rattern oder Röcheln während der Arbeit, besonders im Galopp
• Plötzlicher Leistungseinbruch unter Belastung
• Endoskopisch nachgewiesene Dorsalverlagerung oder Fehlbildung des Gaumensegels (z. B. asymmetrische Gaumenspalte)

Welche OPs gibt es?

Zuerst muss immer die Grunderkrankung erkannt und behandelt werden. In vielen Fällen verschwindet das DDSP dann von selbst. Bleibt das Problem bestehen, können verschiedene chirurgische Verfahren helfen. Die meisten Eingriffe werden minimalinvasiv am stehenden Pferd durchgeführt.

• Tie-forward-Technik: Fixierung des Kehlkopfs in einer leicht vorgeschobenen Position (einziger Eingriff in Vollnarkose)
• Lasertechniken: Straffung oder Kürzung übermäßiger Schleimhaut
• Individuelle Anpassung der Technik an die Anatomie und den Befund des Pferdes

Was bedeutet die OP für mein Pferd?

 Positive Effekte:

• Stabile Gaumenstellung während der Belastung
• Deutliche Verbesserung der Atmung, der Lebensqualität und der Leistungsfähigkeit, besonders bei Renn- und Sportpferden
• In vielen Fällen dauerhafte Korrektur möglich

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Mögliche Risiken:

• Seltene Narbenbildung oder Rezidive
• Ein erneuter oder anderer Eingriff kann in Einzelfällen nötig sein
• Der Erfolg hängt neben dem Eingriff auch vom Trainingsmanagement und der Behandlung der Grunderkrankung ab