In der Veterinärmedizin findet derzeit ein Wandel statt. Für die Darstellung von Weichteilen und Knochenstrukturen wurde in der Vergangenheit auf zweidimensionale Bildgebungsmethoden wie Röntgen oder Ultraschall und auf erweitere Verfahren wie MRT und Szintigrafie gesetzt. Nun rückt ein Gerät stärker in den Fokus – der CT. Diese Form der Bildgebung bietet ein extrem hohes Niveau, was die Anwendung, die Schnelligkeit und die Qualität der Diagnostik betrifft. Diese Entwicklung macht sich daher auch in Pferdekliniken bemerkbar.

Seit der Gründung der Hanseklinik im Jahr 2019 hat sich unser Behandlungsportfolio bereits stark weiterentwickelt. Ab sofort gehört neben einem neuen Operations- und Aufwachraum, zwei neuen Behandlungsräumen, einer neuen Zahnstation und einer Erweiterung der Apotheke nun auch ein hochmoderner Computertomograph, der „Qalibra LB Exceed“, zum Leistungsangebot der Klinik. Was bedeutet das nun für unsere Patienten?

Die Höhenverstellbarkeit der Schiebebühne des neuen CT-Gerätes erlaubt eine flexible Untersuchung verschiedener Körperregionen, ohne dass das Pferd bewegt werden muss. Diese innovative Handhabung des CTs findet daher auch Anwendung in der Orthopädie für erweiterte Lahmheitsdiagnostik und in der Chirurgie, wo es zur Vorbereitung und Durchführung komplexer orthopädischer Eingriffe und CT-gestützter Osteosynthese genutzt wird. Klinikleiter Dr. Jens Körner betont, dass die Einbindung des Computertomographen nicht nur eine Bereicherung für die Klinik ist, sondern vor allem eine wesentliche Verbesserung der Patientenbehandlung darstellt.

Im Vergleich zu herkömmlichen Röntgen- und Ultraschallmethoden bietet der CT einen entscheidenden Vorteil. Das Dual-Energy-System des „Qalibra LB Exceed“-CTs nutzt zwei Spannungsebenen, um Gewebsdichten zu differenzieren, was eine detaillierte Darstellung von Weichteilen und Knochen in einem einzigen Scan ermöglicht. Diese Technik ist wegweisend und ersetzt zunehmend das MRT, da sie eine extrem schnelle und hochauflösende erweiterte Bildgebung bei Pferden ermöglicht.

Neben dem Computertomographen umfasst die Erweiterung auch neue Räumlichkeiten und Spezialisten. Die Zahnmedizin, die sich in den letzten Jahren zu einem Spezialgebiet entwickelt hat, profitiert besonders von der CT-Bildgebung für genaue Diagnosen sowie für die Planung und Durchführung chirurgischer Eingriffe, zum Beispiel bei Erkrankungen wie Sinusitis, Kieferfrakturen, Behandlungen parodontaler Erkrankungen oder EOTRH. Um möglichst vielen Patienten diese Behandlungsmöglichkeiten anzubieten, werden ab Mai drei Spezialisten das Team der Zahnstation unterstützen.